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Work Life Balance Lifestyle

Mompreneurs - Diese Gründerinnen leiten mehr als ein erfolgreiches Familienunternehmen

14/12/2017 von Berit

Tag 19 - Mütter, die eine Firma gründen, haben es nicht leicht. Trotzdem hat eine Selbstständigkeit mit Kindern auch ihre Vorteile. Vier Frauen erzählen, wie man die Balance zwischen eigenem Business und Familie hält.

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Was Frauen eigentlich den ganzen Tag leisten, kann man, glaube ich, nur ermessen und erkennen, wenn man selbst ein Frau ist. Ich brauche hier gar nicht näher ins Detail zu gehen, welche Fäden wir in der Hand halten, welche Katastrophen wir verhindern und wie viele Kinder wir gleichzeitig schaukeln. Ihr wisst mit Sicherheit ganz genau was ich meine.

An vielen Stellen wird in der Gesellschaft den Frauen und Mamas das Leben noch zusätzlich schwer gemacht und so nützt alles Gleichstellungsgehabe nichts, denn Frauen werden immer benachteiligt sein. Punkt aus! (Sorry, meine realistische, aber keineswegs pessimistische Einschätzung). Deshalb nehmen viele ihr berufliches und somit auch privates Schicksal selbst in die Hand, machen sich selbstständig und gestalten ihren Alltag so, wie er am besten in ihr Konzept passt.

Unter dem wundervollen Wort Mompreneurs ( Mama + Unternehmerin) entstehen damit viele spannende Lebensgeschichten von Powerfrauen, die Gründung, Chef-sein, Arbeitsalltag, Familienorganisation und Beziehungsglück unter einen Hut bringen und für uns viele Tipp parat haben, wie man die die Work-Life-Family-Balance hält.

Esther Eisenhardt ist Gründerin der Website und Community mompreneurs.de und unterstützt, inspiriert und motiviert dort Frauen, die sich selbstständig machen, um das richtige Gleichgewicht zwischen Selbstverwirklichung UND Familienleben zu finden. Sie versucht zu zeigen, wie Gründung, Selbstständigkeit und Arbeiten anders gehen kann. Natürlich ist das mit vielen Herausforderungen und Schwierigkeiten verbunden. Insbesondere, wenn man das "falsche" Umfeld hat wo es nur heißt „Wie willst du das denn als Mutter schaffen??!!“ Aber man kann es schaffen! Ihre Mompreneurs Community teilt ihr Wissen, Erfahrungen, Best Practice und Kontakte, damit jede, die es neu versucht, nicht alleine und bei Null anfangen muss.

Denn Esther ist ebenso meiner Überzeugung, dass Mütter eine der meist unterschätzten Ressourcen in unserer Wirtschaft sind. Leider finden immer noch viele Mütter mit wertvollem Wissen und Know-how, jahrelanger Erfahrung, nie ihren Weg zurück in die traditionelle Arbeitswelt. Denn sie brauchen Flexibilität und wollen "ihr eigenes Ding" machen, wollen sich verwirklichen UND für die Familie da sein.

Ich stelle euch hier nun 4 tolle Frauen, ihre beruflichen Ideen, ihre Ängste und Sorgen, aber auch motivierenden Alltagsbewältigungstipps und achtsame Familienrituale vor.

 

* Vier Frauen, viel


Work-Life-


Erfahrung *



Little Bird

Anke Odrig Little Bird

 

Mein Name ist Anke Odrig, Jahrgang 1975, Mutter von zwei Söhnen und Gründerin und Geschäftsführerin der LITTLE BIRD GmbH.

2006 war ich mit meinem ersten Sohn schwanger. Damals war ich bei einem großen Softwareunternehmen beschäftigt, hatte als Projektmanagerin viele Dienstreisen und wenig Freizeit. Mir wurde damals klar, dass ich diesen Job mit einem Baby nicht mehr weiter machen wollte und konnte. Eine Idee, was ich anstatt dessen tun wollte, hatte ich damals aber noch nicht. Als junge Mutter machte ich mich dann auf die Suche nach einem Kitaplatz und habe erfahren müssen, wie unglaublich zeit- und nervenaufreibend das ist. Ich stellte mich bei etlichen Betreuungsanbietern vor, bei mehr als zehn landeten wir am Ende auf der Warteliste. Überall wurde ich vertröstet: „Eine eventuelle Zusage erhalten Sie erst etwa drei Monate vor der Aufnahme.“

Ich war damals verunsichert, aber auch erstaunt, dass es in der heutigen digitalen Zeit keine Möglichkeit gab, gebündelt Informationen zu erhalten und online zu kommunizieren.  Aus diesen Erfahrungen wurde meine Idee geboren, eine Plattform zu schaffen, die Eltern die Suche nach Betreuungsplätzen erleichtern sollte. Ich sprach mit vielen Menschen, auch mit Kitaleitungen und Verwaltungen und stellte fest, dass der gesamte Prozess der Platzsuche und Vergabe für alle Beteiligten ein riesiges Problem darstellt. Aus meiner Plattform-Idee entstand also ein Konzept für eine umfassende webbasierte Software.

Dies konnte ich nicht nebenberuflich stemmen und so gründete ich 2009 die LITTLE BIRD GmbH. Unser Produkt LITTLE BIRD ist inzwischen deutschlandweit in weit über 100 Städten und Gemeinden im Einsatz. Der Schritt in die Selbständigkeit war für mich und meine Idee also am Ende genau richtig.

Was war in deinem vorherigen Arbeitsleben mit Festanstellung rückblickend eigentlich doch gar nicht so schlecht, das du jetzt erst zu schätzen weißt?

Ich bin in meiner Firma mit aktuell 35 Festangestellten noch viel enger getaktet als in meinem vorherigen Job. Wochenenden, Urlaube ohne Arbeit oder Feierabende habe ich eigentlich nicht mehr. Sobald meine Kinder im Bett sind, setze ich mich an den PC und arbeite dann meine zweite Schicht, wie ich das nenne.

Ich nehme mir bewusst Zeit für meine Familie, meine Kinder, Ruhephasen und Entspannungszeiten. Aber diese sind ein Teil meines Terminkalenders geworden. Ich muss sie planen und streng mit mir und anderen sein, wenn es darum geht, sie einzuhalten. Ich bin quasi immer erreichbar für mein Kernteam. Die Verantwortung, die ich für mein Angestellten, unsere Kunden und das Unternehmen habe, sind vergleichbar mit dem Verantwortungsgefühl meinen Kindern gegenüber. Mutter ist man immer, rund um die Uhr, sieben Tage die Woche – Unternehmerin auch.

Was empfiehlst du, um aus dem Hamsterrad und der Zerrissenheit zwischen Beruf und Familie rauszukommen, auch wenn man in der Festanstellung bleibt und sich nicht für die Selbstständigkeit entscheidet?

Sich zwischen Beruf und Familie zerreißen zu müssen oder das so zu empfinden ist nicht gut für die Lebensbilanz. Ich selbst empfinde es nicht so, sondern erlebe meinen Job und meine Familie eher als tägliche bereichernde, erweiternde Herausforderung. Ich weiß, dass viele Menschen in einem Hamsterrad leben und es wäre vermessen von mir, wenn ich aus meiner doch sehr selbstbestimmten und erfolgreichen Position heraus sagen würde, wie sich jemand anders verhalten soll.

Ich kenne die Umstände einer Scheidung, alleinerziehend mit einem 1,5 Jährigen und voll berufstätig zu sein, der ganze Alltag ist ein Scherbenhaufen und nix ist wie es vorher war. Ich habe Stunden reduziert und mich getraut, einfach Nachbarn und andere Eltern aus der Kita um Hilfe zu bitten, da meine Eltern nicht in Berlin leben. Was ich gelernt habe in dieser Zeit ist, dass wir Eltern uns gegenseitig helfen können, mit kleine Auszeiten, und wenn es nur mal drei Stunden Friseur sind.

Und ich glaube, es ist egal, ob man selbständig oder angestellt ist, man darf sich nicht selbst verlieren, auch wenn dass leicht gesagt ist und ich gerade überlegen muss, wann ich zum letzte Mal etwas mit meinem Partner ohne die Kinder unternommen habe. Aber wir planen es zumindest ;o)

Ich könnte auch den Tipp geben, sich bei der Kinderbetreuung Unterstützung zu holen, zum Beispiel einen Babysitter, der die Kinder aus der Kita und der Schule abholt und dann solange da bleibt, bis die Mutter oder der Vater nach Hause kommen. Aber auch das klappt nur, wenn das Geld dafür da ist.

Wahrscheinlich hilft es am meisten, sich mental und körperlich zu stärken, und sich mit der eigenen Situation anzufreunden statt damit zu hadern. Mir hat immer meine positive Einstellung geholfen, und selbst wenn es ganz Dicke kam, hatte ich ein positives Umfeld, was mich wieder aufbaute.

Wenn man sich und sein Leben so akzeptiert wie es ist und nicht ständig gedanklich dagegen ankämpft, werden auch wieder neue Energien frei, um Pläne zu schmieden, Ideen zu entwickeln und dann eventuell auch Neues zu gestalten– sei es nun in Richtung Selbständigkeit oder Jobwechsel.



Dein Achtsamkeitsritual an Tag 19

von Anke - Gründerin Little Bird

„Für meine Familie und mich hängt alles von guter Planung ab. So auch Ferien oder Wochenenden.

Am liebsten planen wir ein "freies Wochenende ohne Plan". Einfach mit den Kindern in den Tag hineinleben.

Am Anfang war da viel Disziplin, sich nicht von jeder Mail an den Laptop locken zu lassen. Mittlerweile fällt es mir leicht, mich einfach auf Familie einzulassen und am Sonntagabend erst wieder in den Business-Modus umzuschalten.

Auch Urlaub wird am Anfang des Jahres fest eingeplant. Ohne gute Planung würden wir den besten Zeitpunkt für einen Urlaub zum Beispiel nie finden, weil es immer einen Haufen Arbeit gibt.

 

 

 

Meine Ernte

 

 

Mein Name ist Natalie Kirchbaumer und ich habe Ende 2009 zusammen mit meiner Freundin Wanda Ganders meine ernte gegründet. Wir haben uns mit dem Thema Ernährung beschäftigt und festgestellt, dass Eigenanbau doch wirklich das Beste ist, da man so die Gewissheit hat, dass alles auch wirklich frisch ist. In der Großstadt ist dies jedoch nicht so einfach. So haben wir mit Landwirten in der Nähe gesprochen und die waren von der Idee gleich angetan: Stadtmenschen ein Stück Acker zur Verfügung zu stellen, das bereits bepflanzt und besät ist.

Wie habt ihr euren Arbeitsalltag gestaltet, um eine gesunde Balance zwischen Beruf und Familie zu halten?

Um meine ernte aufzubauen haben wir natürlich viel Energie und Zeit investiert. Inzwischen ist uns aber auch eine gesunde Work-Life Balance sehr wichtig. Alle unsere Mitarbeiter und wir selbst arbeiten im Home Office und auch was die Arbeitszeiten betrifft, so sind wir flexibel. Klar gibt es im Frühling, wenn die Gartensaison los geht, mehr zu tun und es gibt dann auch mal längere Arbeitstage. Dafür können unsere Mitarbeiter ihre Zeit flexibler einteilen und im Sommer auch die schöneren Tage genießen.

Was gibt euch die neue Berufswahl nun auch inhaltlich und wie wirkt sich das auf euer Leben aus?

Wir freuen uns, dass wir mit den Gemüsegärten zum Mieten so viele Menschen begeistern können und ihnen den Zugang zu guten Lebensmitteln ermöglichen. Das Thema Ernährung und Nachhaltigkeit hat nach wie vor eine wichtige Bedeutung für uns und wirkt sich inzwischen auch auf andere Lebensbereiche aus.



Dein Achtsamkeitsritual an Tag 19

von von Natalie - Gründerin meine Ernte

„Einfach öfters raus in die Natur, das Handy mal zur Seite legen und ein Buch lesen. Oder wie wir, etwas mit den Händen tun und Dinge erschaffen. Jeder Art der Bewegung nachgehen und möglichst auf industriell gefertigte Lebensmittel verzichten.

 

 

 

Kaiserinnenreich

 

 

Mein Name ist Mareice, ich leben in Berlin und blogge auf Kaiserinnenreich.de. Ich habe mich zweimal in meinem Leben für die Selbständigkeit entschieden – einmal sehr bewusst und einmal aus der Not heraus. Das erste Mal ist schon lange her, über zehn Jahre. Ich war unzufrieden mit meinem Job und hatte Lust auf unterschiedliche Projekte. Also habe ich einen Businessplan geschrieben und mich als Redakteurin und Konzepterin im Bereich Social Media selbständig gemacht.

Nach den Geburten meiner Kinder wollte ich dann gern wieder fest angestellt arbeiten und habe viele Bewerbungen geschrieben – leider ohne Erfolg. Als Mutter – und dann auch noch Mutter eines mehrfach behinderten Kindes – wollte mich plötzlich niemand mehr. „Wer kümmert sich denn, wenn die Kinder krank sind?“ wurde ich im Vorstellungsgespräch gefragt. Dass diese Kinder einen Vater haben, der genauso viel Sorgearbeit übernimmt wie ich, war irgendwie kein Argument.

Also habe ich begonnen, einen Blog zu schreiben über mein Leben als Mutter von zwei Kindern, mit und ohne Behinderung. Daraus ergaben sich Aufträge als Journalistin und so war ich wieder selbständig, ganz ungeplant, aber dann auch sehr gewünscht. „Leider weiß ich nicht, wie lange ich mir diesen Beruf noch leisten kann“  hat die freie Journalistin Silke Burmester in einem Feature gesagt. Es wird immer schwieriger, allein vom Journalismus zu leben. Daher arbeite ich aktuell nur noch die Hälfte meiner Zeit als Journalistin, die andere Hälfte angestellt als Referentin für Social Media, an der Schnittstelle von Politik und Gesellschaft.

Ich bin glücklich über diese Möglichkeit der Patchwork-Arbeit, die mir genug Freiheit lässt für alle Ideen, die noch so in meinem Kopf vor sich hin schlummern.

Deine Lebensgeschichte, deine Erfahrungen und deine Töchter haben dir mit Sicherheit gezeigt, was eigentlich wirklich wichtig ist im Leben. Wie versuchst du das Thema Achtsamkeit für dich und deine Familie anzuwenden und weiterzugeben? Hast du ein Ritual, das dir dabei hilft?

Rituale oder Routinen habe ich nicht – und ehrlich gesagt graust mir auch etwas vor ihnen. Ich mag es, dass in meinem Leben alles ständig in Bewegung ist. Meine Arbeit empfinde ich nicht als Belastung, sondern als Freude und die Zeit mit meiner Tochter genieße ich sehr. Natürlich finde auch ich mich ab und zu im (Un-)Vereinbarkeitsstruggle wieder. Allerdings empfinde ich mich da als privilegiert, weil mein Kind abwechselnd bei ihrem Vater und bei mir lebt und ich dadurch – im Gegensatz zu vielen Alleinerziehenden – auch Zeit für mich habe. Also auch für die Dinge, die ich gerne mache und die mir gut tun: Musik hören, Freund*innen treffen, Tanzen, Theater, Sex. 


Warum stehen wir uns manchmal selbst im Weg, entspannter und bewusster zu leben? Was sind die größten Miesmacher gegen ein gutes Gleichgewicht von Beruf und Privatleben?

Wir sind alle gefangen in den Ansprüchen der Leistungsgesellschaft und können dabei nur an unserem eigenen Perfektionismus scheitern. Das klingt jetzt sehr schlau von mir, ich stolpere an dieser Stelle auch immer wieder über meine eigenen Füße. In meinem Perfektionsplan würde nächstes Jahr mein zweites Buch erscheinen (für das ich bisher drei Sätze geschrieben habe) und mein eigener Podcast noch in diesem Jahr (für den es bisher nur den Namen gibt), meine Wohnung wäre bereits renoviert (bisher habe ich es nicht mal geschafft, eine*n Handwerker*in zu finden) und ich würde längst wieder regelmäßig zum Jazz Dance gehen (ich habe mich noch nicht mal wieder angemeldet) und hätte Auftritte mit meiner Band (wir haben seit mehreren Jahren nicht mehr geprobt).


Wir wollen halt immer alles: einen leistungsfähigen Körper; Erfolg im Beruf; eine Beziehung, die alle Bedürfnisse erfüllt; den heißesten Sex; den tollsten Urlaub; den spannendsten Alltag; die coolsten Klamotten; die schönsten und schlausten Kinder… 

Vielleicht geht einfach darum, Mittelmäßigkeit auszuhalten. Ein Wochenende mit Jogginghose auf dem Sofa, Tiefkühl-Pommes zum Mittag, Eis zum Nachtisch und Netflix als Entertainment-Programm (ja, auch fürs Kind). Das macht uns ja nicht zu einem schlechteren Menschen. Und vielleicht tut es sogar gut – auch ohne ein einziges Fotos für Instagram.


Dein Achtsamkeitsritual an Tag 19

von Mareice - Kaiserinnenreich

„Es gibt unterschiedliche Dinge, die mir helfen. Seit einigen Monaten habe ich die Meditations-App 7 Mind auf meinem Smartphone und bin, entgegen meiner anfänglichen Skepsis, ein großer Fan davon geworden.

Für die Poesie des Alltags nutze ich Instagram. Ich liebe es, Fotos von schönen (manchmal auch lustigen) Dingen zu machen und sie mit anderen zu teilen. Das sind dann so digitale Momente des analogen Innehaltens, der Dankbarkeit und ja, auch der Demut vor dem Leben.

Und manchmal behalte ich diese Momente auch einfach nur für mich, das ist auch schön.

 

 

 

Die Notfallmamas

 

 

Mein Name ist Angela Schmidt, ich lebe mit Mann und 7-jähriger Tochter in Hamburg. Vor 5 Jahren habe ich Die Notfallmamas gegründet, eine Kindernotfallbetreuung für berufstätige Eltern, wenn die Kinder beispielsweise krank sind und nicht in die Regelbetreuung können, die Eltern aber wichtige berufliche Termine wahrnehmen müssen. Auslöser für die Gründung war zum einen der eigene Bedarf für solch eine Lösung und der schon länger vorhandene Wunsch, mich selbstständig zu machen. Die Geburt unserer Tochter und die Rückendeckung meines Mannes hat mich bestärkt, den Schritt dann zu gehen.

Mein Thema ist Work Life Balance in Bezug auf das große Überthema Achtsamkeit. Genau hier bringt dein Business ja schon eine große Entspannung für Familien. Worin liegt heute immer noch das Problem, Kind und Beruf unter einen Hut zu bringen? Woran fehlt es in unserer Arbeitswelt?

Ich denke, dass die Arbeitswelt langsam familienfreundlicher wird, nicht zuletzt durch die mediale Aufmerksamkeit die das Thema erhält und durch die zunehmenden Erwartungen von Eltern im Berufsleben. Das Problem, dass wir mit den Notfallmamas zu lösen helfen, ist nicht nur eines der Arbeitswelt, sondern auch ein gesellschaftliches und strukturelles Problem: wir leben nicht mehr in Großfamilien, in denen sich mehr als nur 2 Personen um die Betreuung von Kindern kümmern können.

Die zweite Veränderung ist, dass auch Frauen verstärkt wieder arbeiten und sich nicht mehr allein um die Kinderbetreuung kümmern können und wollen - gerade wenn das Kind krank ist. Hier unterstützen wir mit den Notfallmamas, wenn Eltern dringende, nicht verschiebbare Termine haben und niemand spontan bei der Betreuung einspringen kann.

Dennoch fehlt es in unserer Arbeitswelt noch an Flexibilität von Seiten der Arbeitgeber. Hier könnte noch mehr geschehen, auch wenn wir auf dem richtigen Weg sind. Z.B. vorübergehend kürzere Wochenarbeitszeiten für Eltern, gerade wenn die Kinder klein sind. Mehr Jobsharing auch in Führungspositionen. Und mehr familienfreundliche Angebote auch für Väter - denn nur so wird die Gleichberechtigung für uns Frauen möglich sein.

Auch von Seiten der Eltern und Anbieter von Tagesbetreuung ist mehr Flexibilität nötig, z.B. die Möglichkeit, Kinder auch nachmittags betreuen zu lassen und auch nachmittags eine Stelle anzunehmen. Wirklich alles können auch Unternehmen nicht auffangen, besonders wenn sie kleiner sind.

Hast du 3 Tipps, Beruf und Familie besser unter einen Hut zu bringen?

* Mut zur Lücke und nicht 100% erreichen wollen. Das ist ohne Kinder schon schwer, aber mit Kindern ein Ding der Unmöglichkeit

*Auf externe Hilfe zurückgreifen und nicht alles alleine schaffen wollen. Beispiel Putzhilfe, das muss nicht jede Woche sein, entlastet aber sehr. Babysitter, Lieferservices und Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Das kann eine große Entalstung sein, auch wenn man dies nur gelegentlich nutzt - und ist dann auch nicht so teuer. Z.T. sind die haushaltsnahen Dienstleistungen auch von der Steuer absetzbar

* Partnerwahl. Ein unterstützender Partner oder eine Partnerin ist Gold wert und erleichtert Vieles. Und gerade zu Beginn ist jemand, der einem den Rücken stärkt sehr wichtig.

Was ist dein Motto, um deinen Arbeitsalltag besser bewältigen zu können?

Alles der Reihe nach. Gelingt mir aber auch nicht immer….




Dein Achtsamkeitsritual an Tag 19

von Angela - Gründerin Notfallmamas

„Auszeiten, auch gerne ganz spontan.

Sei es ein Besuch in der Therme mit allen; ein Abend für den Mann und mich ohne Kind oder meine Tochter einfach mal früher aus der Schule abholen und einen "Mama-Tag" einlegen.

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