Manchmal ist es schon seltsam, wie sich der Geschmack mit der Zeit verändert. Meine Mutter hatte als junges (Hippie-)Mädchen einen Wandteppich in dunklen Grüntönen gewebt, der, seit ich denken kann, bei meinen Eltern im Hausflur hängt. Als Kind hat er mich total fasziniert und ich bin oft stehen geblieben, um ihn näher anzuschauen. Später, als Teenager, fand ich ihn hingegen völlig uncool. Und heute? Da hätte ich ihn selbst gern. Oder zumindest ein ähnliches Exemplar.

Dass das nicht nur mir so geht, sondern auch alle Interior- und DIY-Blogger bei diesen handgemachten Wandbehängen ins Schwärmen kommen, hängt wahrscheinlich mit dem Siebziger-Jahre-Ethno-Trend zusammen, der uns spätestens in diesem Jahr alle im Sturm erobert hat. Eigentlich könnten wir es jetzt alle meiner Mutter nachmachen und selbst zu Wolle und Webrahmen greifen.

Denn schwierig ist die ganze Sache noch nicht einmal, man muss nur wissen wie es geht. Vielleicht habt ihr ja noch euren alten Schulwebrahmen in der Schublade liegen. Wenn nicht, gibt es die Dinger zum Beispiel auch bei Etsy und Dawanda zu bestellen. Oder ihr benutzt einfach ein großes Stück Pappe, das Holzteil eines leeren Bilderrahmens oder ein Brett mit ein paar Nägeln darauf als Webrahmen. (das sieht man u.a. in den Youtube-Videos). Das deutsche Etsy-Blog hat sogar viele tolle Tipps für Einsteiger zusammengestellt. Schönes Starterkits, um Wall Hangings selbst zu weben, habe ich bei dem französischen Etsy-Shop Bohometrie, bei Loom & Spindle oder Maryanne Moodie entdeckt. 

Wer doch zu faul ist und lieber machen lässt, findet bei Etsy und Dawanda auch sonst viele, – viel zu viel, ach herrje – schöne Exemplare. Mal minimalistischer, mal verspielter. Ich habe dort schon mal etwas gestöbert und eine kleine Auswahl meiner Favoriten zusammengestellt.