Inside Gubi - Kopenhagens Designtradition und die Frage, was ist ein Klassiker?
23/01/2014 von Berit
Wenn mir im Bereich Möbel und Interior etwas gefällt, muss ich gar nicht lange raten, um zu wissen, dass es höchstwahrscheinlich aus Skandinavien kommt. Noch kann ich den Hals nicht voll bekommen und ich hoffe schwer, dass wir uns nicht irgendwann doch mal daran satt gesehen haben. Aber die große Zahl der allein dänischen Möbelfirmen zeigt, dass noch lange für Nachschub gesorgt wird.
Stöbert man in der letzten Woche auf der Kölner Möbelmesse imm Cologne, dann werden dort die schönsten Dinge quasi auf dem goldenen Tablett serviert. Mit dabei auch GUBI aus Kopenhagen. Dort haben viele Interior Firmen natürlich bereits eine lange Tradition und so hat auch der heutige Inhaber Jacob Gubi das Unternehmen einst von seinen Eltern übernommen. Er stöbert weltweit nach längst vergessenen Möbel Klassikern und Designikonen der 30er, 40er, 50er, 60er und 70er Jahre und legt sie neu auf. Aber auch in Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern und Designern entstehen neue Stücke, jedoch immer ganz im Zeichen der klassischen Linie. Viele davon sind bereits im MoMA in New York zu sehen.
Jacob Gubi erzählt, dass seine Eltern natürlich stark dänisch geprägt waren, er es aber immer schon interessant fand, diverse unterschiedliche Ästhetiken aus der ganzen Welt zu vermischen. Mit einem Künstler als Großvater, war er umgeben von afrikanischen Masken und Figuren, japanischen Gemälden oder italienischem und marokkanischem Design. Diese Mischung hat er nun genommen und in sein Geschäftsmodell gepackt. Dabei hasst er nichts mehr, als Dinge zu machen, die alle anderen auch machen. Reine Zeitverschwendung, sagt er. Jedes Objekt muss also irgendetwas emotional bei ihm auslösen.
Das tut das GUBI Interior bei mir übrigens auch. Cleanes Design, verpackt in einem Katalog für die Kollektion 2014, der mit seinen abgetönten Räumen viel Inspiration hergibt.
Gubi Kopenhagen
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* Und wo findet Jacob die neuen Icons der Zukunft?
Ich bin ständig auf der Suche nach Designschätzen. Ich durchstöbere alte Archive, Bücher oder besuche alte Museen überall auf der Welt. Ich reise oft nach Paris und gehe dort in die Kunst- und Design Galerien im 6. Arrondissement. Dort entdeckt man viele junge Künstler, die sich gerade erst einen Namen machen. Und natürlich liebe ich den Flohmarkt in Clignancourt. Diese Mischung ganz unterschiedlicher Umfelder ist sehr inspirierend. Ich sehe auf diese Weise viele Designer und ihre limitierten Stücke. Dann versuche ich zu erkennen, ob ein Design vielleicht ein bisschen zu detailverliebt ist oder zu viele Materialien benutzt, um es für GUBI umzusetzen.
* Was genau macht ein Möbelstück oder Design aber nun zu einem Klassiker?
Es muss wirklich so etwas wie eine emotionale Anziehung da sein. Ich mag simple Dinge mit nur ein paar kleinen Details. Ein Design muss für mich sowohl schön, als auch skulptural sein. Irgendetwas, das nicht zu viel ist, aber auch gleichzeitig nicht zu minimalistisch. Es muss eine optische Anziehungskraft davon ausgehen, die es aus 50 anderen Produkten in der Reihe herausstechen lässt. Es muss dir also ein richtig gutes Gefühl geben. Natürlich muss perfektes Design auch immer eine Innovation mit sich bringen. Aus dem ganz praktischen Gesichtspunkt gesehen, sollte es für uns dann natürlich auch zu einem guten Preis zu produzieren sein.
Bilder - GUBI Katalog 2014
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