Ich kauf nix! - Der Selbstversuch in Buchform
23/01/2014 von Berit
Ist denn etwa schon Fastenzeit oder hat sich hier jemand einen ziemlich ehrgeizigen Vorsatz für das neue Jahr überlegt? Als ich das Buch Ich Kauf nit! Wie ich durch Shopping-Diät glücklich wurde von Nunu Kaller entdeckte, habe ich mich gleich in dem Bedürfnis wiedererkannt, auch endlich mal etwas kürzer zu treten. Dieses Buch nun auf THE SHOPAZINE vorzustellen, ist natürlich eine riskante Sache, denn eigentlich will unser Online Magazin ja nichts anderes, als euch zum Kaufen zu verleiten. Aber ebenso wie es unser Konzept ist, bewusster und gezielter zu shoppen, will sich auch Nunu plötzlich selbst wach rütteln. In Tagebuchform lässt sie uns also an ihrem Experiment teilhaben, ein Jahr lang keine Kleidung zu kaufen und somit zu mehr Nachhaltigkeit und Fair Trade im Modegeschäft und zu bewussterem Konsum anzuregen.
Denn diesem Phänomen sieht sich jede Frau gegenüber, dass sie entweder rein gar nichts zum Anziehen hat, wahl- und willenlos auf Schnäppchen jagt geht oder beim Sortieren plötzlich feststellt, dass 33 Mäntel im Schrank hängen. Dieses Buch spricht uns also aus der Seele und zeigt eine Frau (die auch jede von uns sein könnte), die im Selbstversuch der Shoppingsucht widersteht.
Aufgerüttelt durch die Skandale in Pakistan und das immer lauter werdende Geschrei nach besseren Bedingungen und besserer Qualität in der Modebrache, bzw. den Überfluss im eigenen Kleiderschrank, beginnt Nunu sich näher mit den Hintergründen des Modegeschäfts zu befassen. So erfährt man neben den alltäglichen Tücken des Konsumverzichts, auch viel über die Schattenseiten der Modeindustrie. Denkanstöße beim Thema Baumwollproduktion oder der skandalösen Herstellung von Kleidung im Billigsektor mischen sich unter die kleinen Episoden. Nunu erzählt, wie sie sich selbst austrickst und plötzlich anfängt zu nähen und zu stricken oder auf Tauschparties doch noch ihre Bedürfnisse befriedigt.
Entstanden ist die Idee zum Buch, als die Autorin beim Kofferpacken für den Urlaub merkte, dass ihr doch noch im letzten Moment irgendetwas DRINGEND fehlte und sie sich plötzlich selbst als Dauergast bei den Schweden enttarnte. Sie erzählt, dass es während der Shopping-Diät natürlich immer wieder schwache Momente gab, die vor allem mit braunen Stiefeln zu tun hatten. Und gerade als ihr Kater eingeschläfert wurde, wäre sie fast aus Trauer und Frust rückfällig geworden. Aber nur fast.
Die Reaktionen auf den Selbstversuch waren im näheren Umfeld natürlich durchweg positiv. Vor allem Frauen bewunderten das Durchhaltevermögen und entschuldigten sich sogar, wenn sie irgendetwas Neues gekauft hatten. Männer konnten sich eher weniger hineinversetzen, da viele ja unbewusst fast dauerhaft diesem Schema folgen.
Aber was hat sich nun für Nunu Kaller nach diesem einen Jahr und ihrem Experiment verändert?
Das eigene Kaufverhalten natürlich komplett. Man achtet plötzlich noch mehr auf die Hintergründe, woher die Kleidung kommt, ob sie sozial und ökologisch korrekt hergestellt wurde und ob der potentielle Neuerwerb auch wirklich Lieblingsteil-Potential hat und zwingend gebraucht wird.
Also raus aus dem kommerziellen Rausch und mehr Bewusstsein für euer eigenes Konsumverhalten. Die Anleitung bekommt ihr hier und alle wichtigen Kauf-(Nix)-Regeln sind auch noch mal zum übersichtlichen Nachschlagen auf einen Blick am Ende des Buches zusammengestellt!
Ich kauf nix!: Wie ich durch Shopping-Diät glücklich wurde
Nunu Kaller
KiWi-Taschenbuch
Taschenbuch, 272 Seiten
8,99 Euro
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