Green Living Berlin - Ökologische und schadstofffreie Möbel aus Holz und anderen natürlichen Materialien
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Green Living - Wohnen mit Überzeugung und Stil

17/11/2016 von Berit

Ökologische Möbel und natürliche, schadstofffreie Materialien sollten in unseren Wohnungen eigentlich selbstverständlich sein. Diese Expertin versucht uns auf den richtigen Weg zu bringen.

 

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Natürlich bin ich bei der Suche nach Möbeln und Wohnaccessoires für die neue Wohnung sehr viel online unterwegs. Das hat unterschiedliche Gründe. Ich sitze sowieso den ganzen Tag am Laptop und somit an der Quelle und ich habe mit Kind nicht ganz so viel Zeit und Freiraum, um durch die Geschäfte zu streifen. Aber gerade Möbel sind natürlich auch Gegenstände, die erfühlt, probegesessen, in ihren Dimensionen erfasst und irgendwie auch beschnuppert werden sollten. Materialien und Qualitäten erleben und die Geschichten hinter Design und Herstellungsprozess erfahren, all das kommt oft im Internet zu kurz. In einer Zeit von Massenproduktion und Vereinheitlichung stellt man sich schnell gedankenlos etwas in die Wohnung, ohne zu wissen, was genau man sich, seinem Sinn für Individualität und zuletzt sogar seiner Gesundheit genau antut.

Bio und Nachhaltigkeit haben sich im Kleinen schon fast selbstverständlich in unsern Alltag integriert. Aber wenn es um die größeren Batzen geht - wie weit sind wir eigentlich gewillt oder überhaupt aufgeklärt, für ökologische Möbel mehr Geld auszugeben?

Vor kurzem habe einen tollen Berliner Laden besucht, der zwar das Wort Grün im Namen versteckt hat, aber auf den ersten Blick rein gar nicht an alternative Vollholzmöbel im Öko-Style erinnert. green living ist hier eine Überzeugung, die an Ästhetik und Stil nicht spart. Ein ganzheitliches Lebens- und Wohnkonzept, das manchmal auch einen anderen Preis hat, den man mit Sicherheit aber nicht mit seiner Gesundheit bezahlt.

Michaela Kammer ist Innenarchitektin und Einrichtungsexpertin bei green living , berät Kunden nicht nur zu einzelnen Möbelstücken, sondern auch bei der kompletten Gestaltung ihrer Wohnung. Sie ist so tief mit den Themen Möbel, Qualität und Gesundheit verankert, dass sie gar nicht viel Überzeugungsarbeit leisten muss. Sie muss einfach nur mit ihrer offenen und begeisternden Art erzählen und schon springt der Funke über.

Ökologische Möbel, schadstoffrei und zertifiziert aus Holz und anderen natürlichen Materialien fürs Wohnzimmer

green living ist nicht nur Möbel und Einrichtungen. green living ist eine Haltung zu den Dingen, zum Leben und unserer Umwelt. Wie genau versucht ihr das im Laden zu vermitteln und wie lebst du das Thema für dich selbst?

Der Name sagt es ja schon. Aber es ist nicht der Name, sondern das, was wir unseren Gästen und Kunden zeigen und vermitteln und was sie ohne Worte spüren können.

Fast jeder kennt den Geruch in einem großen Möbelhaus- trockene Luft verbunden mit einem manchmal komischen Kratzen im Hals und wenn´s schlimm kommt mit tränenden Augen. Was da durch die Luft schwirrt ist ein unglaublicher Chemie Cocktail.

Bei green living riecht es nach natürlichen Hölzern und Materialien, ohne Schadstoffe und auch mal nach frisch gemahlenem Kaffee. Jeder ist willkommen und wenn es eben nur auf einen Kaffee ist. Wir kommen gern ins Gespräch über den Charakter nachhaltig produzierter Möbel und über entsprechende Einrichtungskonzepte.

Unsere Kunden kommen zum Teil gezielt in unser Geschäft weil sie von uns gehört oder gelesen haben, weil wir empfohlen worden sind oder weil sie in unserem OnlineShop gestöbert haben und sich die Möbel im Original anschauen wollen.

Wo legt ihr eure Messlatte an? Was müssen eure Produkte mitbringen, wenn sie in euer Sortiment aufgenommen werden wollen?


Bei green living zeigen wir Möbel, Accessoires und Materialien die nach ökologischen Prinzipien hergestellt werden. Wir wissen genau wie und wo und unter welchen Bedingungen produziert wird.

Bevor wir uns entschließen die Dinge, die uns gestalterisch und funktionell gefallen, für unsere Kunden ins Sortiment aufzunehmen, prüfen wir die qualitative Verarbeitung und alle Zertifikate.

Seit der Gründung vor fast 7 Jahren hat sich in der Möbelindustrie und im Handwerk vieles positiv verändert. War es zu Beginn eine nicht so einfache Sache, geeignete entsprechende Möbel zu finden, so gibt es mittlerweile ausgezeichnetes Design in nachhaltigen Produkten.

Durch die ständige Auseinandersetzung mit ökologisch produzierten und langlebigen Produkten und der Anforderungen ökologisch bewusster Kunden habe auch ich meine Sichtweise bei der Gestaltung von Räumen und dem Entwurf von Möbeln verändert. Früher ging es mir hauptsächlich um die Funktion und das Design in Kombination mit allen Materialien, die zur Verfügung standen. Heute verbinde ich dieses Gestalten mit Materien die keine schädlichen Substanzen enthalten. Dabei fallen einige einfach raus.
Auch das Einkaufsverhalten in meiner Familie hat sich stark verändert und das nicht nur, weil es so viele Bioläden gibt, sondern eben auch durch meine Tätigkeit und das geschärfte Bewusstsein gegenüber unserer Umwelt.

Ökologisch und nachhaltig schwebt momentan über allem und ist zum vermeintlichen Maßstab in unserer Gesellschaft geworden. Aber wie bereit sind die Kunden in Wirklichkeit, dann auch mehr Geld dafür auszugeben? Wie sehr müsst ihr doch noch Überzeugungsarbeit leisten? Warum öko?

Die Kunden erwarten solide gebaute Möbel nach ökologischen Gesichtspunkten. Oft ist aber der Preis ein entscheidendes Kriterium für den Kauf. Das ist bei uns nicht anders als in anderen Geschäften. Es ist nicht so, dass bei uns die Möbel immer teurer sind als ähnlich aussehende von anderen Herstellern nur weil sie nachhaltig sind. Dabei spielen im Vergleich Faktoren der Herstellungsart, der Verwendung der Materialien, das Design und die Nutzungsqualität eine Rolle. Das ist wie mit den Äpfeln und Birnen.

Hier mal ein Beispielvergleich zweier Tische die gleich aussehen:
Ein Tisch mit furnierter Holzoberfläche, die zum Schutz lackiert ist. Das Furnier ist auf einer normalen Spanplatte aufgebracht. Sowohl in der Spanplatte als auch im Lack sind Lösungsmittel enthalten, die zu Ausdünstungen führen. Und wenn Kratzer in die Lackoberfläche kommen, ist das kaum zu reparieren und sieht doof aus. Unter Umständen gefällt er dann nicht mehr und es wird eine neuer gekauft.

Zum Vergleich unser Tisch
Das Furnier ist dicker und auf eine Tischlerplatte aufgebracht, die ja ebenfalls aus Holz besteht- keine schädlichen Ausdünstungen. Die Oberfläche ist geölt und wenn Kratzer entstehen, wird die Fläche fein nachgeschliffen und neu geölt. Der Tisch sieht wieder super aus uns hat ein langes Leben.

Zugegeben etwas einfach, aber im Prinzip nachvollziehbar.

Die Kunden kommen unter Umständen auch mehrmals zu uns - ganz einfach weil sie genau wissen wollen, wo die Unterschiede liegen und weil es ihnen wirklich wichtig ist, wie sie leben und wofür sie ihr Geld ausgeben.

Diese Möbel sind nicht immer teurer als ähnlich aussehende von anderen Herstellern, nur weil sie nachhaltig sind.“

Michaela Kammer - Innenarchitektin

Ökologische Möbel, schadstofffrei und zertifiziert aus Holz und anderen natürlichen Materialien für Wohnzimmer, Schlafzimmer, Büro, Küche und Kinderzimmer
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Du hast Möbeldesign und Innenarchitektur studiert, planst Wohnräume und löst Einrichtungsprobleme für Kunden. Was ist dir beim Einrichten besonders wichtig und was machen vielen Leute in ihrem eigenen Zuhause vielleicht öfters mal falsch und fühlen sich plötzlich unwohl ohne zu wissen warum genau?

Die Form folgt der Funktion Form follows function - ein Designleitsatz, dem ich zustimme und die Individualität des Einzelnen mit einbeziehe.
Es gibt grundlegende Gesetze bei der Gestaltung von Räumen, Möbeln und der Verwendung von Licht. Wenn man die anwendet kann nichts schief gehen.
Fast jeder hat ein Gefühl für das, was er mag und was nicht. Die Menschen werden aber durch Moden und Werbung beeinflusst, Dinge zu machen, die gar nicht zu ihnen passen.

Eine gute Analyse dessen, was sie eigentlich wollen und Ideen, was auch mit wenig Mitteln geändert werden kann, führen oft schon zum Wohlfühlen. Dazu gehört Erfahrung und Einfühlungsvermögen. Da geht es nicht darum, alles rauszuschmeißen, sondern die lieb gewonnenen Einzelstücke Möbel, Leuchten, Teppiche, Stoffe oder Accessoires in ein besseres Konzept einzubinden und wenn es „nur Farbe“ ist. Manchmal aber auch eine komplett neue Welt wenn der Kunde sich von allem trennen will oder muss und sich das vorstellen kann. Das ist dann eine tolle Aufgabe.
Es ist wie ein Handwerk. Ich habe in meinem Beruf die Möglichkeit, immer wieder neue Ideen umzusetzen und dabei immer wieder neue interessante Menschen kennen zu lernen.

Ökologische Möbel für Kinderzimmer mit Hochbett, ferm living, design, skandinavien

Als wir uns das erste Mal getroffen haben, ging es um die Einrichtung von Kinderzimmern, weil das gerade ein großes Thema für mich ist. Abgesehen davon will niemand sein Kind mit Schadstoffen umgeben. Mir sind aber vor allem so kleine nützliche Tipps im Kopf geblieben, wie beispielsweise, dass im Kinderzimmer die Lichtquellen nicht klassisch an der Decke sein sollen, sondern in kindgerechter Höhe. Hast du generell noch ein paar mehr kleine Tipps dieser Art, die sich einerseits so selbstverständlich anhören, auf die man andererseits aber selbst gar nicht kommt?

Alles beschrieben trifft in besonderer Weise auf Kinderzimmer zu.
Kinder verbringen beim Spielen die meiste Zeit auf dem Boden und Kleinkinder nehmen vieles in den Mund oder lecken an Oberflächen. Boden und Möbel, alle Materialien der Einrichtung sollten keine Schadstoffe enthalten. Bei Spielzeug beispielsweise wird viel in der Öffentlichkeit darüber gesprochen, bei Einrichtungen weniger.

Hinzu kommt, dass die Kinderzimmer in der Regel nicht all zu groß sind. Dadurch und bedingt dadurch, dass die Kinder ja auch wachsen, spielen Doppel- oder Mehrfachfunktionen eines Möbels und die jeweils richtigen Höhen eine entscheidende Rolle für die lange Nutzungsdauer. Ein Bett sollte mit dem Kind mitwachsen können und gleichzeitig Aufbewahrung, Kuschelecke oder Versteck sein. Schränke oder Tische sollten erweiterungs- oder umbaufähig sein und überhaupt sollte die Farbigkeit der Möbel zurückhaltend sein, weil sich bei den Kindern auch die Lieblingsfarbe mehrmals ändern kann. Farben kann man lieber auf Wände und Decken oder in den Textilien anwenden. Da kann es richtig bunt werden aber auch hier bitte natürliche schadstofffreie Materialien verwenden.

Licht spielt eine große Rolle für das Wohlfühlen. Warmweißes Licht in der jeweiligen Nutzungsebene - am Bett, am Tisch und nicht mittig an der Decke. Das ist viel zu hoch für ein Kind - flach auf dem Boden beispielsweise als Leuchten in Form von einer Schlage.



Ich knabbere gerade selbst an einem Einrichtungsproblem, das mit dem Thema Wohlfühlen zu tun hat. Das Gästezimmer. Ich will daraus einen multifunktionalen Raum machen, der auch effektiv genutzt wird. Also nicht nur einmal im Monat, wenn Gäste da sind oder zum Wäscheaufhängen. Wie schlage ich den Bogen zwischen Funktion und Ästhetik?

Hier ist es immer auch abhängig von der Größe eines Raumes.
Grundsätzlich gilt auch hier: Mehrfachfunktionen, die sich mit wenigen Handgriffen herstellen lassen, gesunde Materialien, entweder zurückhaltende Farben oder für Mutige genau das Gegenteil... eine intensive Farbigkeit und ein Akzent.

Das setzt aber Mut und Stilsicherheit voraus. Farbe kann nämlich alle noch so unterschiedlichen Funktionen und Möbel optisch verbinden, den Raum vergrößern oder verkleinern oder ihn und seine Konturen optisch auflösen. Und vielleicht steht dann in einem türkisfarbenen Raum nur ein gelber senffarbener Sessel zumindest sieht man auf den ersten Blick nur diesen und nicht das Bügelbrett.


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