Fashion at Home - Ein Blick in die Wohnungen deutscher Modedesigner
21/12/2016 von Berit
Dieses Buch musste ich einfach haben. In Fashion at Home zeigen deutsche Modedesigner ihre Wohnungen und beweisen, oder widerlegen vielleicht auch manchmal, wie sehr sich ihr Modestil auch durch ihre Wohnungen zieht. In meinem Herzen verbinden sich die beiden Leidenschaften für Interior und Mode schon sehr lange. Die Entscheidung zum Studium fiel schließlich für die Mode, wobei ich mich mittlerweile auf THE SHOPAZINE, und natürlich in meinem eigenen Zuhause, am liebsten nur noch mit dem Einrichten beschäftige.
Umso neugieriger Blicke ich natürlich mit Christine Mortag und Dennis Braatz durch die Schlüssellöcher von Johnny Talbot und Adrian Runhof, Saskia Diez, Julian Ziegerli, Marina Hoersmanseder, Michael Sontag oder Vladimir Karaleev, deren Mode ich vom Laufsteg natürlich kenne, über die ich aber sonst nicht allzu viel Persönliches weiß. Und was ist persönlicher, als der Blick in die eigene Wohnung? Entwerfe ich für meine Kollektionen wilde Muster und brauche dazu als Kontrast ausschließlich weiße Räume. Oder bin ich Sammler und lebe kunterbunt in einem Sammelsurium, das mich täglich für meine kreativen Entwürfe inspiriert?
Autor Dennis Braatz hat sich in den Vorbereitungen zum Buch ähnliche Fragen gestellt.
Lieber Dennis, was waren bei den Hausbesuchen die größten Überraschungen für dich?
Um ehrlich zu sein, dass es doch viele Parallelen zwischen Wohn- und Modestil gibt. Julian Zigerli entwirft progressive Männermode, mit einem Augenzwinkern, dazu passen seine Donut-Kissen und Gummidrachen, mit denen er sein Zürcher Apartment dekoriert hat. Frauke Gembalies ist Kunstsammlerin; ihre Kollektionen sind sehr künstlerisch, mit offenen Säumen, asymmetrisch und gern mal oversized.
Was hast du während der Umsetzung dieses Buchs über das Einrichten und Wohnen von kreativen Menschen gelernt?
Es gibt nichts Schlimmeres als bei IKEA einzukaufen. Jeder Flohmarkt-Hocker ist besser als das Modell für ein paar Euro. Eine Wohnung braucht Seele, und die kann sich nur individuell entwickeln.
„In der Tat gibt es sehr viele Parallelen zwischen dem Designstil und den Kollektionen der Designer und ihrem persönlichen Einrichtungsstil zu Hause!“ Dennis Braatz - Autor |
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Kann man die Wohnung eines Modedesigners auf den ersten Blick als eine solche entlarven. Größere Kleiderschränke oder mehr Stoff vor den Fenstern?
Würde ich nicht sagen. Klar, einige Designer haben Kleiderschränke, die besser ausgestattet sind als manche Requisite bei einem Modemagazin. Gabriele Frantzen, zum Beispiel. Andere gehen ihre Garderobe dagegen bewusst total reduziert an. Ich denke da an Vladimir Karaleev. Ich kann mich für beide Entwürfe extrem begeistern.
Was kann man in diesem Buch über Stil lernen?
Dass er etwas ganz eigenes sein muss. Statt Kleiderschrank auf Kleiderstangen setzen, aus einer alten Leiter ein Regal bauen, einen hässlichen Fußboden mit ganz vielen alten Teppichen belegen. Solche Ideen stiften erst Wohnidentität.
Welche Einrichtungsidee war für sie ein völliger Wow-Moment und wann dachten sie denn mal – das muss ich bei mir unbedingt auch ausprobieren?
Antonia Zander hat seit Jahren kein Bücherregal, weil sie nie DAS eine richtig schöne gefunden hat. Sie hat einfach alle Bücher an einer Wand gestapelt. Das gefiel mir ziemlich gut.
Fashion at Home: Wo die deutsche Mode zu Hause ist
Autor: Christine Mortag, Dennis Braatz
Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Callwey
Sprache: Deutsch Preis: 39, 95 Euro
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