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Bloggerin und Mama Maja von Schwartzenberg mit Tipps und Tricks zum Thema Reisen mit Kind, Kind Nummer Zwei und Erziehung
Kids Lifestyle

Mama mal zwei - geballte Frauenpower in allen Lebenslagen

18/01/2017 von Berit

Maja von Schwartzenberg ist eine Frau, der man unheimlich gerne zuhört und gerade das richtige Vorbild für mich, wenn es um mein neues Leben mit zwei kleinen Kindern geht.

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Während ich hier sitze und warte, versuche ich einfach, mir nicht allzu viele Gedanken über mein zukünftiges Leben mit zwei Kindern zu machen. Also habe ich den Entschluss gefasst, lieber mehr über das Leben von anderen Frauen mit zwei Kindern zu erfahren. Davon gibt es natürlich genügend, die offensichtlich auch ziemlich gut mit diesem Umstand klar kommen.

Wie Maja von Schwartzenberg, die ich im Sommer ganz zufällig auf dem Spielplatz kennengelernt habe. Ja, genauso ist das. Ich lerne die erfolgreichen Powerfrauen momentan nicht mehr auf irgendwelchen Gründerinnenstammtischen oder illustren Abendveranstaltungen kennen, sondern zwischen Rutsche und Sandkasten. Maja hat mich gleich in ihren Bann gezogen, da sie ihre beiden Kinder (3,5 und 1,5 Jahre alt) auch in einem ziemlich kurzen Abstand bekommen hat, das Angebot eines Kita-Platzes für die Große zuerst einmal völlig ignoriert hat, kurz nach Kind #2 kurzzeitig in die USA ausgewandert ist und währenddessen noch mit einem eigenen Blog gestartet ist.

Maja ist ein richtiger Power-Flummi und deshalb für mich das ideale Beispiel, wie es laufen kann. Aber meist ist die Fassade ja ganz anders, als der Alltag, den man als Außenstehende gar nicht so wirklich mitbekommt. Mit ihrem Blog www.majavonschwartzenberg.com gibt die Zweifachmama uns in lustig ironischer Erzählweise zwar bereits ziemlich viele Einblicke wie es hinter den Kulissen aussieht, aber ein paar Fragen zu ihrem Leben habe ich trotzdem noch.

Bloggerin Maja von Schwartzenberg - Tipps und Empfehlungen zum Thema Mama, Kinder, Reise, Kochen


Dass man noch ein zweites Kind will, steht für viele Frauen bereits früh fest. Aber wann der richtige Zeitpunkt und Abstand dafür ist, bleibt auch für mich weiterhin eine nicht zu beantwortende Frage. Welche Gedanken hast du dir vorab rund um dieses Thema gemacht?

Für mich war der richtige Zeitpunkt bereits nach eineinhalb Jahren. Im Nachhinein bin ich froh, dass es doch noch ein halbes Jahr länger gebraucht hat, bis das goldene Ei in den Swimmingpool geplumpst ist. Zwei Jahre finde ich für mich, für uns, einen tollen Abstand.

Das erste Jahr, da will ich mir nichts vormachen, war durchaus anstrengend. Wir sind allerdings auch kurz nach der Geburt nach Kalifornien ausgewandert und ich habe mich wegen meinem hart arbeitenden Mann und meinem Erlebnisdrang auch ordentlich freizeitgestresst - wir haben einfach irre viel unternommen. Üble Hürden, wie nicht funktionierende Autos, Flöhe, Mäuse und Ratten in den verschiedenen Wohnungen, haben mich aber auch durchaus geschlaucht. Ich denke, in einem angenehmen Nest, mit vielleicht ein paar Tanten, Großeltern usw. in der Nähe, sind 23 Monate Abstand wie bei uns einfach ideal. Ab und zu eine Auszeit durch Oma, Rückbildung machen können, Sport, Yoga, sind solche Auszeiten möglich, ist das einfach toll.

Mir geht es gerade so, dass ich keine realistische Vorstellung habe, wie es werden wird. Vielleicht auch besser so… Also Maja, wie wird es werden? Da muss es doch eine Diskrepanz zwischen Vorstellung/Erwartung und Realität/Alltag. Wie hast du das vor der Geburt gesehen und wie heute?

Ich dachte, Kind Nummer zwei läuft schon irgendwie mit. Fälschlicherweise vergleicht man ja trotz besseren Wissens mit den Erlebnissen von Kind 1. Meine Tochter war so zierlich und fühlte sich im Tragetuch am wohlsten, dass ich sie teilweise 14 bis 16 Stunden täglich im Tuch an meinem Körper hatte. Enormer Vorteil davon war, dass ich alles ohne Probleme erledigen konnte – vom Zähne putzen bis zum Einkaufen und Mails schreiben. Und ich habe sie lange getragen, bis sie 11 Monate alt war täglich. Mein Sohn ist ein properes Kerlchen und bereits im Alter von vier Monaten bin ich fast zusammengeknickt, wenn ich ihn getragen habe. Das war´s dann mit meiner Alltagsvorstellung, ich wickle mir mein Kind um und mache alles normal weiter. Mit einem Kind war ich etwas langsamer im Alltag, im Ablauf und mit meinen to do´s. Mit zwei Kindern musste ich meinen Anspruch an Erledigungen pro Tag und insbesondere den Schlaf nochmal deutlich runterregulieren. Warum sollten auch alle gleichzeitig schlafen? Ist doch langweilig.

Mittlerweile hast du bestimmt ein paar Tricks im Umgang mit zwei Kindern auf Lager. Wie schifft man um Sachen wie Eifersucht, Timing- und Beschäftigungsprobleme herum?

Ich lese stets beiden Kindern gleichzeitig ein Buch vor. Schön ist es, wenn viel Gewimmel illustriert ist. Pettersson und Findus zum Beispiel. Das Buch ist eigentlich für ältere Kinder, aber auch der Kleine kann total viel gucken und ist eingebunden. Dann wird sich weder gelangweilt noch gezankt, ähmm meistens.

Außerdem muss die Große viel helfen und viel eigenverantwortlich leisten. Das macht sie und mich stolz und während ich den Kleinen noch anziehe, versucht sie sich selbst mit Hose, Socken usw. Damit ist sie ordentlich beschäftigt und fühlt sich richtig groß. Gerade im Winter mit den tausend Klamotten ist es echt ein Management, überhaupt vor die Tür zu kommen, von pünktlich rede ich jetzt mal gar nicht.

Eifersucht, tja, da müssen beide durch, da ist nichts zu machen und gehört Nerven raubend wahrscheinlich einfach dazu. Falls dennoch jemand eine Lösung hat, bitte umgehend her damit.

Stichwort Teilzeit-Auswanderung mit zwei kleinen Kindern. Was lernt man dabei fürs Leben? Vielleicht kannst du ein bisschen von den Ängsten und Herausforderungen im Vorfeld erzählen und wie nachher alles gelaufen ist, rückblickend…

Ach momentan reden wir fast wieder jeden Tag über unsere Zeit in Kalifornien und vermissen alles sehr. Mein Mann ist dort auf ein halbes Jahr begrenzt eine Stelle angetreten und wir drei kamen natürlich mit.

Fürs Leben habe ich währenddessen und rückblickend vor allem gelernt, mit wenig auszukommen. Wenn man ständig mit zwei Kindern von Wohnung zu Wohnung zieht und der ganze Umzug in ein Auto passen muss, vom Geschleppe und Gerenne mal abgesehen, dann braucht man als Familie auf einmal ganz selbstverständlich sehr wenig. Adé gekauftes Spielzeug, tschüss Wickelunterlage, Beistellstuhl, Töpfchen und 35 T-Shirts. Es funktioniert ganz simpel auch alles mit Naturmaterialien, Fantasie, einem Handtuch, der normalen Toilette und weniger Kleidung.

Ängste hatte ich tatsächlich kaum welche. Ich habe eher nur bis zum nächsten Tag gedacht – wie überstehen wir einen so langen Flug mit Säugling und einem Kleinkind? Das war dann tatsächlich überhaupt kein Problem, alle außer ich (vor Aufregung, das Baby könnte ja doch irgendetwas brauchen) haben geschlafen.
Herausforderungen gab es unzählige, angefangen mit dem Visum, für das ich 24 Stunden nach der Geburt höchstpersönlich auf dem Amt sitzen musste, um eine internationale Geburtsurkunde zu beantragen. In dem Moment war das überhaupt gar kein Problem, im Nachhinein denke ich daran und zeige mir innerlich den Vogel.

Wenn ich zurückblicke, welche großen und kleinen Katastrophen wir erlebt haben, war es eine irrsinnig anstrengende und atemberaubend schöne Zeit, ein Abenteuer von dem wir noch als Oma und Opa im Schaukelstuhl auf der Terrasse erzählen werden. Diese Erlebnisse, das Herausgerissensein aus allem, diese Eindrücke von Natur, Kultur und Sprachen, haben uns als Familie und als Paar zusammengeschweißt. Egal, was einem passiert, ob einem Mäuse ins Bett kacken, Flöhe Parties auf der stillenden Mutter feiern und man die Kinder über Wochen nur über die Fenster ins kaputte Auto ein- und ausladen kann, es lohnt sich einfach, seinen Blick über den Tellerrand durch solch ein Auswanderererlebnis zu erweitern. Am besten nicht nur für 6 Monate, das ist viel mehr Aufwand, als es direkt länger zu veranschlagen.

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Jetzt liegt gerade ein neues großes Projekt vor euch. Ihr wollt aus der Stadt raus ziehen, zumindest an den Rand. Wann haben sich eure Bedürfnisse geändert und vor allem, wie stellt ihr euch euer neues Leben vor?


Krakeln (Tannenzapfen auf rheinhessisch) statt Kronkorken sammeln - das ist unser Motto. Und ein enormes Bedürfnis für den Alltag. Natürlich bedeutet Land auch weniger oder gar Verzicht auf so tolle Sachen wie das xy-special-hot-Yoga und DEN fancy-Sushi-Mittagslunch mit Koi-Teich an der Stuhllehne oder einfach das „sich-dabei-fühlen“, im Zentrum, am Puls der Szene sein. Inspiration lässt sich in der Stadt in jedem Quadratzentimeter Aufkleber, Graffiti und Schaufenster finden. Es ist eine Abwägungssache und das muss jeder für sich genau überdenken, falls es denn wirklich so Schwarzweiß ist und man nicht auch von der grünen Hölle ganz wunderbar inspiriert wird.

Das Gute an dieser enorm flexiblen Grundeinstellung in der Gesellschaft ist, dass es sich um Lebensphasenentscheidungen handelt und nicht mehr um „ich bleibe bis ans Ende aller Tage ein Landei“ versus „gewachsen und gestorben auf Beton“ geht. Ich persönlich habe in meiner jetzigen Lebensphase ganz große Lust auf einen Parkplatz vor der Tür, auf Platz beim Aussteigen, eine Gartentür an der Küche, wo ich kleine Räuber zum Schneckenfang rausscheuche, auf den Ententeich um die Ecke und die KiTa/Grundschule am Waldrand.





Wie hat sich mit den Kindern deine Einstellung und Idee vom Arbeiten verändert?

Ich denke mittlerweile, dass alles nur bestimmte Lebensphasen lang dauert. Als ich es liebte, jeden Tag von morgens bis nachts zu arbeiten, dachte ich, das bin ich und so fühle ich mich wohl. Jetzt sind da zwei andere Räuber, die sich erfolgreich komplett in meinen Lebensmittelpunkt gedrängt haben. Die nächsten Jahre werden sie da auch noch bleiben. Aber auch das ist nur eine Phase, denn irgendwann mögen sich die zwei lieber mit Freundinnen die Fingernägel lackieren oder waghalsige Baumhäuser bauen – wer von beiden da was macht, ist gendertechnisch noch völlig frei :-). Und wenn es soweit ist, dann bin ich wieder mehr im Mittelpunkt. Derzeit geht es aber um das große Thema Vereinbarkeit. Gemütlich ist der Spagat zwischen Job und Familie nicht. Gerade ist ein Kind mal wieder krank und kann nicht in die Kita gehen. Das ist auch nicht Sinn vom leistungsstarken Arbeitnehmer - Verständnis hin oder her - alles hat seine Grenzen. So bin ich nach wie vor in Elternzeit, warte, dass die Kinder flügge werden und blogge währenddessen, was das Zeug hält meine inspirierenden Ideen, schnellsten Rezeptgeheimnisse, bewährten Tricks, eben alle praktischen Alltagsverschönerungskonzepte. Das geht in Gleitzeit, ohne Krankmeldung der Kinder, mit selbstbestimmter Verantwortung und einer Wochenstundenzahl, die ich mir selbst aussuche.

Wie unterm Strich die Finanzen zu solch einem oder einem ähnlichen Konzept aussehen, muss man für sich abwägen, was man braucht und was man will. Zukunftsängste radiere ich einfach aus. Wen interessiert schon in 10 Jahren, ob ich ein paar Jahre nicht von morgens bis nachts in einem klassischen Angestelltenverhältnis gearbeitet habe, drangeblieben bin, mich weitergebildet habe usw.? Ich behaupte niemand, noch nicht mal mich.

Meine Idee vom Arbeiten in dieser Lebensphase mit zwei Kleinkindern ist also insbesondere der Luxus des Familienmanagements und der Alltagsverschönerung – Profit für meine eigene Meute und nicht für externe Firmen.


www.majavonschwartzenberg.com

 

 

 

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