
We are Family - So gelingen schöne Bilder fürs Familienalbum
16/03/2017 von Berit
Noch kurz vor der Geburt wollte ich ein paar schöne Familienfotos machen. Nur wir drei und der dicke Bauch. Nicht professionell, sondern nur mal schnell sonntags mit Selbstauslöser. Die Sache war natürlich zum Scheitern verurteilt, denn mein Mann und ich sahen vom Winter, der Schwangerschaft und diversen Erkältungen so gezeichnet aus, dass auch kein Camouflage Make-Up und Photoshop mehr helfen konnte. Ich hatte keine Lust auf Fotobeweise für die Ewigkeit, die die eigentlich schönste Zeit im Leben irgendwie verfälscht dargestellt hätten.
Nicht dass ich mich nach der Geburt wirklich sehr viel frischer gefühlt hätte, aber Fotos mit einem neugeborenen Baby müssen natürlich so bald wie möglich gemacht werden, denn sie wachsen und verändern sich ja so schrecklich schnell. Also haben wir tief in die Puderkiste gegriffen und wollten dieses Mal nichts dem Zufall oder dem Selbstauslöser überlassen.
Familienfotos sind natürlich etwas sehr Intimes und Persönliches und ich möchte dafür ungerne in einem grellen Studio vor einer bunten Pappe stehen. In einer vertrauten Atmosphäre kann man diese wichtigen Momente einfach umso authentischer und entspannter einfangen. Deshalb haben wir Angela Elbing zu uns nach Hause eingeladen und ihr vertrauensvoll das Feld überlassen. Denn Kinder und Babys zu fotografieren ist schließlich eine besondere Herausforderung. Hierfür braucht man nicht nur ein gutes Auge, sondern auch viel Geduld und einige Tricks.
Ich war mit Sicherheit nach dem Shooting ausgepowerter als Angela, die uns mit einer ansteckenden Ruhe durch zwei Stunden unseres Alltags begleitet hat. Die Kunst ist es nämlich, die Aufnahmen so natürlich und unauffällig wie möglich zu integrieren. Das genau macht schließlich den Unterschied im Ergebnis aus. Mit unseren Fotos bin ich nun überglücklich und kann jedem einen Profi wie Angela nur ans Herz legen. Denn diese kleine Momentaufnahme aus unserem neuen Leben zu viert ist nun für immer verewigt. Wie Angela diese besondere Atmosphäre schafft, in der Bilder auch mit Sicherheit so schön gelingen, verrate ich euch natürlich gerne.
„Worin liegt das Geheimnis,
das Familienleben so sensibel
in Bilder zu verwandeln?"
![]() | Liebe Angela, du hast nicht schon gleich von Anfang an Familien fotografiert. Erzähl doch bitte noch mal kurz auf welchen Wegen die Idee für coucou Kinderfotografie entstanden ist. Worauf achtest du vor allem, wenn du eine Familie zu Hause besuchst. Was macht den Unterschied bei deinen Bildern aus? |
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Natürlich dirigiere ich die Familien auch, wenn es darum geht, ein Gruppenbild zu machen. Hier versuche ich aber, es so wenig gestellt wie möglich wirken zu lassen. Ich persönlich bin nicht so Fan der klassischen Kinderfotografie im Studio. Ich möchte ja Fotos von meinen Kindern haben, die unsere Geschichte erzählen und eine einzigartige Erinnerung sind und nicht das gleiche Bild vor weißem Hintergrund, das es schon von mir als Kind gibt. Deswegen fotografiere ich die Familien in der Regel auch in ihrer gewohnten Umgebung und in Alltagssituationen, bei ihnen zu Hause oder an einem ihrer Lieblingsorte. Dort sehe und fotografiere ich auch oft Dinge, die die Familien gar nicht mehr wahrnehmen, weil sie so alltäglich sind. Am Ende freuen sie sich aber, davon ein Bild zu haben.
Ein Punkt der mir selber als Mama noch wichtig ist: In vielen Familien kommt die Mama im Fotoalbum oft etwas zu kurz. Das fällt mir nach jedem Familienurlaub auf. Schöne Bilder gibt es immer nur von dem Rest der Familie. Wenn ich die Familien fotografiere, wird Mama auch endlich entsprechend gewürdigt und es gibt mal wieder ein tolles Foto, auf dem auch wirklich alle mit drauf sind.
Oh ja, da weiß ich ziemlich genau wovon du redest. Das ist letztendlich auch der Grund, warum es mir so wichtig war, diese Fotos zusammen mit dir zu machen. Denn es gibt wirklich nur sehr wenige Fotos von mir mit den Kindern, die ich selbst wirklich schön und perfekt finde.

![]() | „I ch möchte Fotos von Kindern machen, die eine Geschichte erzählen und eine einzigartige Erinnerung sind. “ Angela Elbing - coucou Kinderfotografie |
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Aber man kann sich natürlich aus eigener Erfahrung vorstellen, dass diese Art von Motiven eine gewisse Herausforderung mit sich bringt. Ich selbst verliere nämlich ziemlich schnell zuhause die Geduld, wenn auch der 5. Versuch mein Kind, im wahrsten Sinne des Wortes, einzufangen, nicht gelingt. Hast du hierzu noch ein paar Tipps für mich?
Es ist immer besser, wenn die Kinder nicht wissen, dass die fotografiert werden. Es funktioniert gut, sie beispielsweise unbemerkt beim Spielen zu fotografieren. Das gilt besonders dann, wenn man seine eigenen Kinder fotografiert. Mir geht es selbst manchmal zu Hause so, dass ich etwas frustriert bin, wenn die Kinder den Braten sofort riechen und lieber die gerade gemachten Bilder ansehen wollen, als weiter süß vor der Kamera zu sitzen. Das Problem habe ich bei der Arbeit eher nicht. Als „Neue“ akzeptieren die Kinder länger, dass ich sie fotografiere und machen einfach weiter.
In dem Moment, wenn man „auffliegt“, das Kind also weiß, dass man Fotos macht, ist es wichtig, es davon ein bisschen abzulenken. Je nach Alter kann man ihm Fragen zum Tag in der Kita stellen, ihm etwas erzählen, wie ein Hund bellen oder Dinge tun, die es sonst noch lustig findet. In jedem Fall ist es aber wichtiger, die Ruhe zu bewahren und dem Kind mit der Kamera zu folgen, als es dazu bringen zu wollen, jetzt genau an dieser Stelle an der hübschen Wand stehen zu bleiben.
Für den Moment, wenn man das Kind dazu bringen möchte, in die Kamera zu schauen, sollte man etwas parat haben, was die Aufmerksamkeit des Kindes hervorruft. Das kann beispielsweise etwas Lautes, Glitzerndes oder Spannendes sein.
Und noch ein guter Tipp zum Schluss. Wer zu Hause für sich fotografiert und unzählige Fotos von einem Motiv macht, um davon letztendlich nur wenige brauchbare Ergebnisse zu erwischen - so geht es übrigens professionellen Fotografen auch - der sollte danach dringend ganz gewissenhaft Ordnung in das Bilder-Chaos bringen. Schlechte Bilder sollte man schnell löschen und sich eine sinnvolle Archivierung überlegen. Die tollsten Bilder sieht man nie wieder, wenn sie neben tausend anderen auf irgendeinem Unterordner auf dem Rechner schlummern.

Natürlich ist nicht in jeder Situation und Lebenslage eine tolle Fotografin zur Hand. Denn neben diesem einen professionellen Familienshooting, das man sich vielleicht sogar jedes Jahr einmal gönnt, gibt es natürlich unzählige Gelegenheiten, die man mal eben schnell festhalten möchte. Das gelingt mir im Alltag leider nicht immer so schön. Oft verliere ich nach 20 misslungenen Aufnahmen auch irgendwann die Geduld – oder mein Motiv hat plötzlich keine Lust mehr, einen Schnappschuss unzählige Male zu wiederholen. Deshalb folgt bald, der 2. Teil des Foto-Specials, in dem Angela die besten Tipps für schöne Kinder- und Babyfotos verrät.
Schaut vorbei auf CouCou Kinderfotografie und ladet Angela zu euch ein >>
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