
Alles eine Frage des Blickwinkels - Vom Virus zum Wellnessurlaub
16/10/2015 von Berit
Ich schreibe eine Mama-Kolumne für die Wochenendbeilage WORTEX, die beim Luxemburger Wort erscheint. Jeden Monat erzähle ich von den Herausforderungen und Aha-Erlebnissen aus meinem Alltag zwischen Kind und Chaos, Beruf und Bereicherung.
Diese privaten Anekdoten möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. In der ersten Ausgabe geht´s um die kleinen Steine, die einem immer wieder in den Weg gelegt werden...
* Der erste Urlaub nach einer Ewigkeit - vor allem: der erste Urlaub mit Kind - steht vor der Tür und nie war er dringender. Körper und Geist schreien nach einer Auszeit. Aber existiert das Wort Urlaub überhaupt noch im Universum einer frisch gebackenen Mama? Ist es vielleicht ein kompletter Widerspruch in sich? Die Nächte versprechen nicht mehr Schlaf und die Tage nur wenig Zeit zum Entspannen. Egal, ich will einfach raus und freue mich riesig!
Unseren Trip in den Süden starte ich mit einer Woche Mutter-Kind- Urlaub bei den Großeltern. Sonnige Spätsommerstunden auf der Liege, der erste kleine Cocktail während des Abstillens, in Ruhe am Laptop arbeiten, jeden Abend fettig grillen und Oma und Opa dabei zuschauen, wie sie ihren Enkel bespaßen. Viel Zeit für mich also!
Doch schon in der Nacht vor der Abreise stehen die Zeichen schlecht. Ich fühle mich elend. Die Übelkeit verschwindet nicht wieder, ich laufe ständig zur Toilette. Wie ich in diesem Zustand den Flug mit Baby, ohne Nanny, Chauffeur und Kofferträger hinter mich bringe, weiß ich später gar nicht mehr. Die nächsten Tage verkrieche ich mich vor Schmerz und Übelkeit windend in mein altes Kinderzimmer, von einer Verschwörung ausgehend. Wie viel Pech kann man eigentlich haben?
Obwohl ich Spezialistin darin bin, mich in Unausweichliches hineinzusteigern, lasse ich es nach zwei Tagen einfach kraftlos sein. Ich schaue eine TV-Serie nach der anderen, schlafe, ernähre mich von Babybrei und sehe mein Kind nur kurz, wenn es Lust auf Milch hat. Nach Tag 3 geht es mir zwar noch nicht allzu viel besser, aber meine Rückenschmerzen vom vielen Rumtragen sind weg, nach Tag 4 fühle ich mich richtig ausgeruht und an Tag 5 denke ich – na die Zeit hab ich jetzt aber wirklich gebraucht. Endlich mal wieder keine Gedanken an nichts, weil mein Kopf gerade sowieso nicht anders kann.
Eh ich mich versehe, wird aus einer Woche Viruserkrankung eine kleine Wellnesskur, die ich alles andere als erwartet und doch irgendwie dringend gebraucht habe.
Erschienen im Wortex, Beilage des Luxemburger Wort
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